Heim im Zentrum der Stadt

Die Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung aus Fichtenau baut in Crailsheim eine zweite Wohngruppe sowie ein Haus mit multifunktionaler Nutzung.

„Dieses Projekt ist ein herausragendes Zukunftsprojekt. Es kann und soll unser Leuchtturm für die zukünftige Generation sein“, sagt Stefan Reuter, Leiter der Kinder- und Jugendhilfe St. Raphael und wirft voller Dankbarkeit und Stolz eine Ladung Erde mit der Schaufelspitze in die Luft. Sozial- und Baubürgermeister Jörg Steuler, Hartmut Werny, Leiter des Jugendamts Schwäbisch Hall, Vertreter des Stiftungsrats, der Caritas und der Baufirma, Architekt Manfred Gruber und – als eigentliche Hauptpersonen – eine Reihe Kinder und Jugendliche folgen Reuters Beispiel. Der Spatenstich für den Bau einer Wohngruppe in der Schillerstraße in Crailsheim sowie eines zweiten Hauses mit Platz für die Flexiblen Hilfen, Konferenzräume, Büros und das Caritas-Zentrum Crailsheim wird richtig gefeiert.

Großzügiges Außengelände
Das Grundstück neben der Bonifatiuskirche bietet ausreichend Platz für die beiden kubusartigen Bauten und ein großzügiges Außengelände, das später von den Kindern und Jugendlichen, die bei St. Raphael ambulant oder stationär betreut und begleitet werden, zum Spielen und Chillen genutzt werden kann. Das Haus für die stationäre Wohngruppe soll im hinteren Bereich gebaut werden. Sieben bis acht Jugendliche finden hier ein neues Zuhause. „Gebaut wird nach den Kriterien des neuen Kinder-und-Jugendhilfe-Stärkungsgesetzes, also auch für inklusive Betreuungen“, erklärt Reuter.
Das Haus im vorderen Bereich des Grundstücks wird viergeschossig gebaut. Im Untergeschoss gibt es einen Mehrzweckbereich mit Konferenz- und Besprechungsräumen und Platz für Freizeitaktivitäten. Ins Erdgeschoss ziehen die Flexiblen Hilfen von St. Raphael ein, die bisher in der Gartenstraße ihr Quartier haben. Das erste Obergeschoss ist reserviert für Büros der ambulanten Mitarbeitenden und das Dachgeschoss für das Caritas-Zentrum, das bislang auf der gegenüberliegenden Straßenseite beheimatet ist.
Der Einrichtungsleiter lobt die Lage im Zentrum der Stadt „und doch geschützt, mit Grün drumherum“, das Schulzentrum in der Nachbarschaft und die gute Verkehrsanbindung. Genau so einen Standort in Crailsheim habe man gesucht, seit 1993 die erste Wohngruppe in der Gartenstraße eingezogen war. 2014 war gar eine zweite Wohngruppe in Fichtenau eröffnet worden, weil die Nachfrage so groß war. Die Gruppe sollte so schnell wie möglich nach Crailsheim umziehen. „So wie es aussieht, werden nun zehn Jahre vergangen sein, bis dieses Ziel erreicht ist“, sagt Reuter. Die Neubauten in der Schillerstraße sollen Ende 2014 bezugsfertig sein. Die Jugendlichen freuen sich jedenfalls auf den Umzug nach Crailsheim, wie John Gugg, einer der Jugendlichen, die in einer Wohngruppe von St. Raphael leben, erzählt: „Dadurch werden die Busfahrten für die Jugendlichen kürzer.“ Außerdem biete Crailsheim für Jugendliche „viele schöne Möglichkeiten“, die Fichtenau nicht habe.

Passend zum Masterplan
Architekt Manfred Gruber hat die Bauten mit viel Holz, großen Fensterflächen und Betonteilen geplant. Das Zusammenspiel der
Baukörper und des Außengeländes füge sich gut in den Masterplan ein, der für das Gebiet östliche Innenstadt erstellt wurde. Gruber: „Das Kinderheim, das wir heute bauen, wird ein Ort des Schutzes, der Liebe und des Wachstums sein. Ich bin sicher, dass dieses Heim eine positive
Veränderung in die Leben vieler Kinder bringen wird.“